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Hans-Jürgen Hübner:

Canadian Museum of Civilization

Version 1.34 (21. Dezember 2010),
hier die Fassung der Wikipedia

Das Canadian Museum of Civilization (franz. Musée canadien des civilisations) in Gatineau (Québec) ist Kanadas Museum für Geschichte und zugleich das meistbesuchte des Landes1. Zudem gilt es als eine der wichtigsten Forschungsinstitutionen mit den Schwerpunkten Archäologie, Geschichte, Ethnologie und Volkskunde (folk culture).

Gatineau - QC - Canadien Museum of Civilisation
Links der Museumsbau, rechts der Verwaltungsbereich

Inhalt

Geschichte

Die Ursprünge des Museums reichen bis in die Zeit vor der Gründung Kanadas zurück, denn es ging aus dem 1856 gegründeten geologisch-naturgeschichtlichen Museum des 1843 in Montreal gegründeten Geological Survey of Canada hervor. Dieses sollte einen Überblick über die geographischen Gegebenheiten des zu dieser Zeit noch britischen Gebietes geben. 1881 erfolgte der Umzug nach Ottawa.

1927 ging das Museum im National Museum of Canada auf. 1968 wurde es als National Museum of Man ausgegliedert und 1986 in Canadian Museum of Civilization umbenannt2.

Das Museum wird von der Canadian Museum of Civilization Corporation geführt, das auch für das Canadian War Museum verantwortlich ist.

Leiter ist seit April 2000 Victor Rabinovitch, dessen Ausstellungspolitik allerdings umstritten ist.3

Architektur

Gatineau - QC - Museum of Civilisation
Nächtlich beleuchtetes Museum

Das jetzige Gebäude am Ottawa-Fluss wurde am 29. Juni 1989 eröffnet. Es gilt als ein Meisterwerk der Architektur, wurde jedoch wegen der hohen Kosten kritisiert. Es wurde von Douglas Cardinal entworfen. Da es die Landschaft und die Kulturen Kanadas repräsentieren soll, wurden nur einheimische Materialien für den Bau verwendet. Die Formgebung nimmt zahlreiche Elemente der indigenen Kulturen auf.

Dauerausstellungen

Schwerpunkt der Ausstellungen ebenso wie der Forschung ist die Geschichte Kanadas seit der ersten Besiedlung durch Menschen. So widmet sich die Grand Hall der Kultur der Ureinwohner der Westküste und die First Peoples Hall anderen indigenen Völkern, während die Canadian Personalities Hall Persönlichkeiten vor allem aus der jüngeren Geschichte vorstellt.

Außerdem sind in dem Museumsgebäude das Postmuseum, das Virtual Museum of New France sowie ein Kindermuseum untergebracht.

Eingangshalle

Eingangshalle

Die Eingangshalle mit ihren 112 m langen und 15 m hohen Glaswänden weist auf den Ottawa River und den Parlamentshügel. Dieser Öffnung gegenüber erheben sich vor dem riesigen Foto eines Regenwaldes zahlreiche Totempfähle und sechs Hausfassaden. Eine weiße Version des Spirit of Haida-Gwaii (die schwarze befindet sich in Washington, der Hauptstadt der USA) von Bill Reid ergänzt diese Repräsentation der Westküstenkulturen.

First Peoples Hall

Die First Peoples Hall repräsentiert die gesamte Bandbreite indigener Kulturen in Kanada. Dabei unterscheidet man drei Abteilungen. Die Aboriginal Presence stellt die Kulturen selbst aus, An Ancient Bond with the Land betont die Beziehungen zur natürlichen Umgebung und Arrival of Strangers - The Last 500 Years liefert Exponate zum Verhältnis zwischen den seit etwa 1500 ankommenden Europäern und den Ureinwohnern.

Canada Hall

Darüber befindet sich die Canada Hall, die als eine Zeitreise konzipiert ist, die mit der Ankunft der Normannen um 1000 n. Chr. beginnt. Zugleich soll sie die historischen Traditionen zwischen den Provinzen und Territorien vergegenwärtigen. So wurde ein baskisches Walfängerschiff (ca. 1560) rekonstruiert, ein Bauernhaus aus Neu-Frankreich, ein Straßenabschnitt aus Ontario, dazu Originale, wie eine aus Alberta transferierte ukrainische Kirche oder ein Fischerboot aus British Columbia. Dabei werden die Beiträge der Einwanderungswellen, aber auch die Widerstände auf die neue ethnische Gruppen trafen, thematisiert. Dabei sind in der jeweiligen Epoche zugehörige Kleider gewandete Schauspieler zugleich Ansprechpartner für die Besucher.

Face to Face

Im obersten Stockwerk - etwa mit „Von Angesicht zu Angesicht“ oder „persönlich“ zu übersetzen - stehen für die kanadische Geschichte bedeutsame Persönlichkeiten aus den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Politik im Mittelpunkt. Die Ausstellung wurde am 29. Juli 2007 eröffnet.

Virtuelle Ausstellungen

Das Museum nutzt das Internet, um zu den Themenbereichen Archaeology (8 Ausstellungen), Arts & Crafts (5), Civilizations (3 Ausstellungen zur israelitischen, griechischen und ägyptischen Kultur), Cultures (dies meint für die Entwicklung in Kanada relevante kulturelle Einflüsse, etwa der ethnischen Gruppen, 9 Ausstellungen), First Peoples (13 Ausstellungen zu den First Nations, Métis und Inuit), History (29 Ausstellungen zur kanadischen Geschichte, darunter eine zur Architekturgeschichte des Museums) und Treasures (7) sogenannte Online Exhibitions einzurichten. Ihre Zahl wächst schnell, sie lag Ende August 2010 bei 74 Ausstellungen.

Öffnungszeiten

Das Museum ist im Jahr 2010 vom 1. Juli bis zum 11. Oktober täglich geöffnet, in der übrigen Zeit allerdings montags geschlossen. Die tägliche Öffnungszeit liegt an Werktagen zwischen 9 und 18 Uhr, an den Wochenenden öffnet das Haus eine halbe Stunde später. Vom 12. Oktober 2010 bis zum 30. April 2011 soll das Haus nicht nur montags geschlossen bleiben, sondern auch eine Stunde früher schließen. Donnerstags bleibt es allerdings eine Stunde länger, also wie in der wärmeren Jahreszeit bis 18 Uhr geöffnet. An Feiertagen gelten besondere Öffnungszeiten, vom 11. bis 14. Januar ist das Museum geschlossen.

Literatur

externe Links

Einzelnachweise

  1. 1 ↑ CMC: Canada's most visited museum celebrates 150th anniversary Stand 6. Februar 2008
  2. 2 ↑ CMC: Institutional History Stand 6. Februar 2008
  3. 3 ↑ So wurde er von Jean Chrétien scharf kritisiert, nachdem er eine fünf Jahre lang vorbereitete Ausstellung zur arabischen Kultur, die am 18. und 19. Oktober 2001 eröffnet werden sollten, nach dem 11. September abgesagt hatte. Chrétien wies ihn an, die Ausstellung durchzuführen (Debates of the Senate, 27. September 2001). Wegen seiner kritischen Haltung zu den Bombenangriffen auf deutsche Städte während des Zweiten Weltkriegs wurde er von Veteranenverbänden kritisiert.

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